Das erste direkte Treffen seit mehr als drei Jahren: Vertreter der Ukraine und Russlands haben sich in Istanbul getroffen - wenn auch nur kurz. Russland zeigt sich zufrieden, die Ukraine spricht von "unannehmbaren" Forderungen. Von S. Diettrich.
Nach weniger als zwei Stunden wurden die Verhandlungen abgebrochen. Sie sollen in eisiger Atmosphäre stattgefunden haben, beide Seiten verbaten sich Fernsehaufnahmen mit Händeschütteln. Aber immerhin kommen jetzt jeweils 1000 Kriegsgefangene frei. Der ukrainische Verteidigungsminister Umerow forderte den Ausstausch sämtliche Kriegsgefangener. Was auf den Personalmangel auf ukrainischer Seite hindeutet.
Auf die prekäre militärische Lage der Ukraine deutet auch die Forderung eines 30-tägigen Waffenstillstandes hin. Er soll substantiellen Verhandlungen vorgeschaltet werden. In dieser Zeit würde dann die Mobilisierung weitergehen. Und so gibt es keine Verhandlungen über die Ursachen des Konflikts......
Warum hat Putin keinerlei Interesse an einem Waffenstillstand und hält unvermindert an seinem Kriegsziel die Ukraine vollständig zu annektieren fest?
Das wird es nicht sein. Vollständig annektieren ? Nirgendwo wird so etwas formuliert/ausgesagt.
Wer dieses Ziel Putins leugnet, leugnet die Realität. Das war von Anbeginn Putins Ziel und daran hat sich nichts geändert.
Es ist schon erstaunlich wie vergesslich Menschen sein können.
Kurz vor Beginn des Krieges sagte Russland noch, das sind nur Manöver... Dann der Kriegsbeginn und das eindeutige Vorrücken auf Kiew und der Versuch mit Luftlandespezialkräften die Führung der Ukraine zu eliminieren. Putin wolle und will die ganze Ukraine für sein Reich, daran gibt es keinen Zweifel, es sei denn man ist ideologisch komplett borniert.
Die Ursache des Konflikts ist der großrussische Nationalismus Putins.
Den hat er in seinem "Schrifttum" wie dem Essay vom Juli 2021 offenbart und dafür führt einen brutalen Eroberungskrieg zur Restituierung einer Sowjetunion 2.0.
Alles andere sind vorgeschobene Propagandabehauptungen, um von der grausamen Realiät abzulenken, in der täglich unschuldige Menschen im Raketen- und Bombenhagel der russischen Waffen sterben.
Putin verhandelt nicht, weil er den Krieg zur Erreichung seiner Ziele fortsetzen will.
Die seit Jahrzehnten (1999) betriebene Osterweiterung könnte eine Ursache sein. Im übrigen hat sich Putin in der Vergangenheit eher negativ über die Sowjetunion geäußert.
//Auf die prekäre militärische Lage der Ukraine deutet auch die Forderung eines 30-tägigen Waffenstillstandes hin. Er soll substantiellen Verhandlungen vorgeschaltet werden. In dieser Zeit würde dann die Mobilisierung weitergehen.//
Ja, ja - die Russen dürfenten aber schon weiter aufrüsten?
//Und so gibt es keine Verhandlungen über die Ursachen des Konflikts......//
Welche denn?
Der Einmarsch der Russen ist doch der Grund für den Krieg!
Für die ukrainischen Kriegsgefangenen wird der Krieg nicht zu Ende sein, sollten sie ausgetauscht werden.
Die Schadenfreude, mit der Sie auf den Personalmangel in der angegriffenen Armee hinweisen, die sich hier nur verteidigt, geht mir gegen den Strich.
Auf die prekäre militärische Lage der Ukraine deutet auch die Forderung eines 30-tägigen Waffenstillstandes hin.
Prekäre Lage? Die Leute werden jede Nacht bombardiert. Und warum? Weil ein Diktator Territorium erobern will. Seit Mai 2024 hat Russland etwa so viel Fläche erobert wie der Kreis Waldeck-Frankenberg, also weniger als ein Promille verglichen mit Russland. Und dafür mussten über hunderttausend Soldaten sterben.
Er soll substantiellen Verhandlungen vorgeschaltet werden. In dieser Zeit würde dann die Mobilisierung weitergehen.
Fordern Sie doch die Demobilisierung des Angreifers! Warum statt dessen des Verteidigers? Ist die Ukraine etwa schuld?
Eine Tatsache ist aber auch, dass die "Mobilisierung" in den beiden Ländern sehr unterschiedlich verläuft. Und zu fordern ist ein Ende des Krieges, nicht 30 Tage Waffenruhe. Und die Lösung der strittigen Fragen.
//Sie sollen in eisiger Atmosphäre stattgefunden haben, beide Seiten verbaten sich Fernsehaufnahmen mit Händeschütteln//
Deutlicher kann man fehlende Verhandlungsbereitschaft nicht aufzeigen.
Wir waren doch alle froh, dass die US-Soldaten in Vietnam nichts ausrichten konnten. Und genauso froh werden wir sein, wenn alle russischen Soldaten aus der Ukraine vertrieben worden sind oder besser sich zurückziehen. Da wenden wir keine doppelten Standards an.
Ich muß doch gleich Merz kritisieren, der gerade lapidar behauptet, das Thema Taurus wäre hochgejazzt. Ist das wie bei Scholz der Umgang mit Selenskyj, der seit Beginn des Krieges die Lieferung von Taurus zu zielgerechtem Einsatz anmahnt? Soll jetzt die Zeit der Einarbeitung in die Anwendung von Taurus als Hinhaltetaktik herhalten und denn nicht mehr die damit als falsch entlarvte Behauptung von Putin und Scholz', Taurus könne nicht ohne die Beteiligung des Westens bzw. Deutschlands angewendet werden, weshalb es denn so mit in den Krieg hineingezogen werden würde?
//Soll jetzt die Zeit der Einarbeitung in die Anwendung von Taurus als Hinhaltetaktik herhalten und denn nicht mehr die damit als falsch entlarvte Behauptung von Putin und Scholz', Taurus könne nicht ohne die Beteiligung des Westens bzw. Deutschlands angewendet werden, weshalb es denn so mit in den Krieg hineingezogen werden würde?//
Das ist doch auch die Einstellung von AfD und BSW - Frau Wagenknecht gestern auf n-tv!
Das ist schon eine Leistung. Den Kanzler Merz von rechts zu kritisieren. Er soll mehr liefern, egal ob dann dass notwendige Militärpersonal den Kombattantenstatus hat.
Wer so motiviert ist, könnte ja mal persönlich seinen Beitrag leisten...
//sagte er, diese "Schwachköpfe" in der Europäischen Union würden sich damit doch nur selbst schaden. Russland sei an Sanktionen gewohnt und sei darauf vorbereitet.//
Diese nach Beschreibung Russlands Schwachköpfe werden beweisen müssen, dass sie keine Schwachköpfe sind, wenn sie Erfolge im Friedensprozess erzielen wollen.
Dem Russen beweisen, dass man kein schwachkopf ist? Hat der Russe darauf ein Recht?
Ich denke eher, dass ein ungezählter Staatsführer , der durch seinen unprovozierten Angriffskrieg folgende Dinge erreicht hat:
- die Verlängerung „seiner“ NATO-Grenze auf das doppelte
- bessere militärische Stabilität für das Baltikum, wegen Beitritts von Schweden und Finnlands zur NATO
- europäische Einigkeit wie nie zuvor.
- der Verlust von 1 Million Soldaten (Tote und Verletzte)
- Verlust von internationalem Einfluss in Syrien, und wegen der verlorenen Basen in Syrien Verlust militärischer Projektion im Mittelmeer und Afrika
Für mich sieht das nach einem einzigen strategischen Desaster aus. Also nach Schwachkopf.
Dem Kommentar kann ich nur zustimmen.
Ultimatum der EU
"Was aus russischer Sicht bedeutet, dass der Plan für ein europäisch-ukrainisches Ultimatum an Russland gescheitert ist."
Wie ist denn die europäisch-ukrainische Sicht auf das Ultimatum? Glaubt die EU noch immer, dass sie Russland unter Druck setzen könnte?
Nach über zehn Jahren mit immer neuen Sanktionen sollte man ja einschätzen können, welchen Nutzen diese Strategie hat.
Das würde Lernfähigkeit voraussetzen.
Wäre eine Lernfähigkeit mit dem Ziel der Vermeidung von imperialistischen Bestrebungen und Handlungen nicht eine viel bessere Sache? Dann bräuchte es gar keine Sanktionen. Winwin für alle friedliebenden Menschen.
Sanktionen ?
wenn wir kein russisches Öl kaufen, aber Diesel und Benzin aus Indien, die russisches Öl zum Raffinieren verwenden ?
die Franzosen (zum Teil auch die Amis) kriegen ihre Brennstäbe für die AKWs aus Russland, wird da was gemacht ?
diese Sanktionen sind doch reine Lippenbekenntnisse, die müssen die Wirtschaft Russlands treffen dass selbst ein Putin erkennen muß einzulenken oder sein eigenes Land zu ruinieren
(übrigens ist der bestimmt nicht der unangreifbare Potentat, als den er sich dargestellt, seine Oligarchen werden bestimmt dafür sorgen, dass sie weiter Geschäfte machen können - auch ohne den !)
klar geht das nur mit geschickter Diplomatie, dass er sein Gesicht nicht "verliert"
bedauerlich ! aber der unterschied Staat zu einem normalem Verbrecher
Wie ist denn die europäisch-ukrainische Sicht auf das Ultimatum? Glaubt die EU noch immer, dass sie Russland unter Druck setzen könnte?
Ja. Sanktionen sind der friedliche Weg, Aggressoren zum Einhalt zu bewegen. Und sie wirken.
Die übliche Schuldumkehr zur Verteidigung des Aggressors Russland
Das zieht sich als rote Linie durch dieses sterotyp gepflegte Narrativ.
- Im Vorfeld des russischen Überfalls sollte nicht der Eskalierende Russland sondern die bedrohte Ukraine "deeskalieren"
- Als der Angriffskrieg begann, waren nicht die Invasoren sondern die Heimatverteidiger "schuld" an den Kriegshandlungen
- Danach war es "der kollektive Westen" der kein Interesse an "Diplomatie" und "Verhandlungen" hatte
- Finden diese dann und werden von den Russen zum Scheitern gebracht, sind wieder "die anderen" (EU etc.) schuld.
Aus der Scheinrealität des Putinismus.
In den Zeiten, in denen Putin in Istanbul etwas für den Frieden hätte tun können, verkroch er sich lieber in den Kreml. Ist ja keineswegs eine Überraschung.
//Was aus russischer Sicht bedeutet, dass der Plan für ein europäisch-ukrainisches Ultimatum an Russland gescheitert ist.//
Was nicht an Merz liegt; er hat alles richtig gemacht.
Merz hat alles richtig gemacht? Merz hat in der Opposition von Taurus und Ultimatum gegenüber Putin gesprochen. Wo bleibt der Taurus? Wo bleibt das Ultimatum?
Diplomatie ist eine schwierige Kunst
auch wenig für die Öffentlichkeit geeignet
im stillen Kämmerlein klare Forderungen stellen und die möglichen Konsequenzen aufzeigen
die Chance, dass der Putin einlenkt werden größer, wenn er den Eindruck hat, den Konflikt nicht gewinnen zu können, das wesentliche ihm das glaubhaft sprich unmißverständlich rüberzubringen
dann liegt es an der Kunst dem eine Möglichkeit zu bieten (eine Brücke zu bauen) aus seiner Lage ohne "Gesichtsverlust" rauszukommen
//dann liegt es an der Kunst dem eine Möglichkeit zu bieten (eine Brücke zu bauen) aus seiner Lage ohne "Gesichtsverlust" rauszukommen//
geht diese Aussage noch ein wenig detaillierter und konkreter?
Ernsthafte Friedensverhandlungen wird es erst dann geben, wenn eine Patt-Situation eingetreten ist, eine Seite ihr Kriegsziel erreicht hat bzw. eine Seite aus welchen Gründen auch immer, das Handtuch werfen muß. Davon sind wir noch ein ganzes Stück von entfernt.
am schnellsten herrscht Friede, wenn eine Seite den Krieg verliert !
oder den Eindruck hat ihn zu verlieren
den Eindruck hat der Putin ganz bestimmt nicht, wenn seine Gegner nicht zusammenstehen und unmißverständlich auftreten
Deswegen: die Ukraine stärker militärisch unterstützen und Russland und Handelstreibende mit Russland vollsanktionieren (geht nur gemeinsam mit den USA).
Wer putin und Trump "verstehen" will, sollte das ZEIT-Interview: "Diese Männer sind nicht zu Ende geboren!" unbedingt lesen!
Was soll das jetzt? Putin lässt einfach weiter die Bevölkerung der Ukraine bombardieren?
Putin lässt die Gespräche in Istanbul platzen. Das kann nur bedeuten, dass er die Diplomatie hasst.
Die eigentliche Zukunft Russlands. Sie beginnt erst nach Putin.
Ich denke, das wird schon weit nach dem Größenwahnsinnigen sein - wenn überhaupt.
Der feige Faschist Putin traut sich nicht mal an Gespächen teilzunehmen. Offensichtlich ist er nicht an Frieden interessiert.
Putin hat seit mehr als 1000 Tagen klar gemacht was er will.
Vernichtung der gesamten Ukraine
Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen
Sehr geehrte User,
wir werden die Kommentarfunktion um 10:15 Uhr schließen.
Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.
Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation
Waffenstillstand jetzt. Und Verhandlungen auf Augenhöhe mit einer freien und souveränen Ukraine.
Sanktionen gegen Russland und Putin müssen erhalten bleiben. Und wenn es nur kleine Sanktionen sind wie die vierte Aussperrung Russlands vom ESC. Wenn kleine Sanktionen nicht bestehen, braucht man über die großen Sanktionen gar nicht zu sprechen.
Die Frage „Wie sollen wir hier weiterleben?“, die dieser von staatlicher Seite ‚angeordnete‘ Verbrechen gegen die Zivilisation Betroffene gestern in der Tagesschau gestellt hat: tagesschau.de/multimedia/sendung/tagesschau_20_uhr/video-1467446.html (ab ca. 6. Sendungsminute) stellt er wohl stellvertretend für alle Opfer von politisch legitimierten, da ‚offiziell’ ‚staatstragende‘ Funktion innehabenden Schwerstkriminellen.
Und auch die Antwort lautet - jedenfalls wenn es nach dem Willen dieser Aggressoren geht - in allen Fällen gleich: „Gar nicht“.
Im Auslandsjournal im ZDF war ein Bericht über einen Gefangenaustausch zu sehen. Die russischen Gefangenen sahen erkennbar gesünder aus als die ukrainischen Gefangenen. Wer aus russischer Gefangenschaft kommt geht vermutlich nicht mehr so schnell an die Front.
Getreu dem Motto: "Man sollte mal darüber gesprochen haben!". Kennen wir ja auch von unseren Politikern was drängende Probleme angeht.
Natürlich hat der Aggressor kein Interesse an Frieden.
Lieber verbreitet er Fakenews
Die Welt schaut auf Istanbull.
Hat sie den schönen Bospurus gesehen. mehr war nicht zu erwarten
War zu erwarten und habe ich auch vorher schon geschrieben, die liegen zu weit auseinander mit dem was jeder will, so das es keine Einigung geben kann, der Zeitpunkt ist entweder verpasst oder es öffnet sich ein neuer in Monaten oder einem Jahr, Zeitpunkt kann keiner sagen. Das schlimme ist einfach das weiter gestorben wird, zumindest auf einer Seite, genaues gibt ja nicht darüber.
Schließung der Kommentarfunktion
Liebe Community,
die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.
Danke für Ihre rege Diskussion.
Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation
Da war auch nicht mehr zu erwarten.
Immerhin werden je 1000 Gefangene ausgetauscht - gut für die 2000.
Man kann nicht stets Vorbedingungen stellen und dann erwarten dass der Gegner darauf eingeht, und: man sollte nicht mit Beleidigungen, Drohungen u.ä arbeiten.
6 Antworten einblenden 6 Antworten ausblenden
Warum ist Putin nicht am Verhandlungstisch erschienen? War das Ganze doch seine Idee. Umgekehrt wäre kübelweise Häme auf Selenskyj ausgeschüttet worden. Eine Kritik an Putin erfolgt aber nicht. Wie kommt das nur?
Fragen Sie ihn, ich habe keinen Kontakt.
Wir wissen nur einen Teil - viel ist nicht öffentlich.
Du bist doch sonst so ein schlaues Kerlchen, immer an vorderster Front dabei, wenn es darum geht Diplomatie und Verhandlungen einzufordern. Und nun lässt du Putin sich genau davor drücken, ohne diese Feigheit auch nur ansatzweise kritisch zu kommentieren?
Putin und Lawrow haben als Vorbedingungen ihre Maximalforderungen aufgestellt.
Der einzige Grund: sie wollen keine echten Verhandlungen. So schätzen das alle realistischen Beobachter ein.
"Man kann nicht stets Vorbedingungen stellen und dann erwarten dass der Gegner darauf eingeht, und: man sollte nicht mit Beleidigungen, Drohungen u.ä arbeiten."
Das ist eine stereotyp putin-gewogene Beschönigung für die fortgesetzte Kriegstreiberei von Putin und seinen Satrapen im Kreml.
Entschuldigung, das ist schlicht Quatsch: Ich verbitte mir Unterstellungen.
Vorbedingungen, Beleidigungen und Drohungen sind immer schädlich für Verhandlungen - und besonders, wenn man sie nicht durchsetzen kann.
Völlig richtig. Wer ständig Drohungen ausspricht und Bedingungen stellt, das ist P.